Leuchtturm-Projekt für andere Städte
Architekten-Team für den Alten Schlachthof in Pforzheim stellt sich vor
Die Entscheidung ist gefallen Das Architektenbüro Löffler und Schmeling aus Karlsruhe wird die Gewerbekultur Pforzheim bei der Revitalisierung des Alten Schlachthofs begleiten. Wegen seiner langjährigen Erfahrung mit genossenschaftlichen Wohnbauprojekten in Städten wie Freiburg und Balingen entschied das Quintett die Ausschreibung für sich. Am Freitag stellten sich die Architekten Matthias Schmeling, Andreas Löffler, Stephan Mertens, Alina Koger und die Psychologin Jenna van Hauten den Genossen vor. Das Team erläuterte seine Vision, wie der Schlachthof in den nächsten Jahren aussehen könnte. Im Mittelpunkt steht eine klimagerechte Architektur, die mit baulichen Mitteln auf die äußeren und klimatischen Bedingungen reagiert und damit ein angenehmes Innenklima schaffen soll. Die Gebäudetechnik wird dabei als integrales Element verstanden, das architektonische Lösungen unterstützt.
„Dabei achten wir auf eine einfache, ökologische Verwendung der Materialien; eine zeitlose und sich nicht modisch verbrauchende Gestaltung in Holzbauweise und in allen Belangen nachhaltige Architektur.“
Das ehrgeizige Projekt soll tatsächlich in circa drei Jahren Gestalt annehmen, betonten die Architekten. „Für 2026 ist der Bau der ersten Wohnungen vorgesehen.“
Anfang 2023 wollen die Fachleute loslegen. „Sobald am Jahresende der Erbpachtvertrag und der Anhandgabevertrag unterschrieben sind, steht dem nichts im Wege“, teilte Gewerbekultur-Geschäftsführerin Stefanie Wetzke mit. „Als erstes werden wir die Zeitfenster festgelegten, die wir brauchen, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen“, zählte Schmeling auf. „Nichts ist nerviger, als wenn sich etwas zieht wie Kaugummi.“ Als erstes müssen für die Zwischennutzung in den Sheddachhallen ein langfristiges Programm entwickelt und für die Idee „Wohnen auf dem Dach“ die statischen Voraussetzungen geprüft werden. „Hier entsteht ein Leuchtturm-Projekt, auf das später andere Städte schauen werden“, ist sich Andreas Löffler sicher. Das Architekten-Team reizt an der Aufgabe, dass bei dem Gebäude die vorgegebenen Strukturen genutzt werden müssen und trotzdem etwas Modernes geschaffen werden soll. Das bei allzu viel Ideologie die Finanzen außer Acht gelassen werden, müssen die Genossen nicht fürchten. Er werde darauf achten, versprach Stephan Mertens, der für die wirtschaftliche Machbarkeit zuständig ist. „Aber ich bin da sehr entspannt, was diesen Bereich angeht“, betonte er. Eine engmaschige Begleitung durch die Architekten und der ständige Austausch mit den Verantwortlichen der Stadt dienen als weitere Kontrollmechanismen, um das Projekt in absehbarer Zeit Wirklichkeit werden zu lassen.
Freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit: Christof Weisenbach (von links), Ute Hötzer und Stefanie Wetzke (Dritte von rechts) von der Genossenschaft Gewerbekultur und die Architekten Stephan Mertens (Dritter von links), Jenna van Hauten, Andreas Löffler, Matthias Schmeling und Alina Koger vom Architektenbüro Löffler und Schmeling.
Fotonachweis: Corina Wiessler